Rechnen lernen in der integrativen Lerntherapie (3)

Zielstellungen für das Rechnenlernen in der Lerntherapie

Für Kinder mit Lernschwierigkeiten sind viele Wege nicht geeignet. Für sie muss durch den Lerntherapeuten oder Pädagogen eine Auswahl getroffen werden und dabei gilt: Mut zur Lücke!

Im Vordergrund der Zielstellungen stehen:

  • ein sicherer Umgang mit den Grundrechenoperationen für die Zahlen bis 100
  • das Verstehen von Analogien, um Strategien auf höhere Zahlen übertragen zu können
  • die Automatisierung der Einmaleinsreihen auf der Basis von Handlungsvorstellungen

In der Arbeit mit diesen Kindern ist es auch wichtig, geeignetes Aufgabenmaterial im Vorhinein auszuwählen, um sie nicht vor zusätzliche Hürden zu stellen. Für sie kommt es darauf an, eine tragfähige und effektive Strategie aufzubauen und dafür zu sorgen, dass diese verinnerlicht wird. Die Tragfähigkeit einer Strategie muss sich an der Breite ihrer Anwendbarkeit, der Fehleranfälligkeit und am zeitlichen Aufwand messen lassen.

Die Verinnerlichung einer erst einmal erarbeiteten Strategie und das Erreichen einer gewissen Flexibilität brauchen in der Regel viel Zeit, sodass sehr kontinuierlich daran gearbeitet wird. Damit wird nachvollziehbar, dass ein Springen und Wechseln der Aufgabenformate für Kinder mit Lernschwierigkeiten nicht hilfreich ist.

Für die Kinder, die eine Lerntherapie benötigen, kommt es darauf an, überhaupt effektiv und ohne Angst Rechenaufgaben bearbeiten und in Sachsituationen erkennen zu können – es ist kein Makel, wenn ihnen ausgefallene Kopfrechenaufgaben, Rechenvorteile, Knobelaufgaben und dergleichen weiterhin ein Rätsel bleiben.